Rund ist die Welt, drum Brüder lasst uns reisen ... doch was folgt nach der Tippelei?
Diese Frage hat sich bestimmt jeder von uns zum Ende seiner Tippelei gestellt.
Meine Antwort war eine zweite Lehre. Das Handwerk des »Metallbauers Fachrichtung Metallgestaltung« (früher Kunstschmied) wollte ich erlernen. Schon in der Tischlerausbildung fand ich die Kombination aus Stahl und Holz sehr interessant. Auf Tippelei hat sich der Gedanke zum Ende gefestigt und wieder am Niederrhein angekommen, wurde die Idee weitergesponnen, bis Taten folgten.
Mein Anspruch war es, einen Betrieb zu finden, der das Handwerk des Schmiedens noch ausübt und es sich nicht bloß an die Werkstatttür schreibt. Der Ort, an dem besagte Werkstatt stehen sollte, war mir egal. So stellte ich mir etwas blauäugig eine Liste von Schmieden in Deutschland zusammen. Allein die Fotos auf den Internetseiten und spezielle Referenzobjekte dienten mir als Ausschlusskriterium. Bepackt mit dieser Liste und einem Stapel Bewerbungs-unterlagen, bin ich in »Kuhkopp« erneut durch die Republik getrampt und klapperte alle Adressen ab. Telefonisch meldete ich mich vorher nie an, denn ich wollte den ersten Eindruck lieber »persönlich« beim Krauter hinterlassen. Dieses Engagement zahlte sich aus, und nach mehreren Praktika in einigen dieser Betriebe wurde meine neue Wahlheimat die Kleinstadt Burgstädt bei Chemnitz. Dort begann ich im September 2016 meine Lehre in einem Vier-Mann-Betrieb. Welch einen Glücksgriff ich mit diesem Betrieb hatte, stellte sich natürlich erst richtig heraus, als man selber etwas mehr in die Materie »Metall« eintauchen konnte. Die Restaurierung oder Rekonstruktion von verschiedenen Objekten nahmen einen großen Teil meiner Arbeit ein. So kam ich auch neben dem Schmieden in den Genuss, viele Erfahrungen bei Kupfer- und Stahltreibarbeiten machen zu können sowie der Arbeit mit Gusseisen.