Eine lange Handwerkertradition, Zusammenhalt und Qualität: Dafür stehen Zünfte heute. Einst waren die Berufsverbände mächtige Gemeinschaften. Heute ist ihre einstige gesellschaftliche Stellung etwas verblasst, doch ihre Tradition lebt fort. Immer noch gehen Gesellen auf die
Walz, tragen Zunftkleidung und sprechen davon, "zünftig" zu sein.
Über der genauen Entstehung von Zünften liegt immer noch ein grauer Schleier. Zu viele Jahrhunderte ist die Entstehung her, zu wenige schriftliche Belege hat die Wissenschaft aus der Zeit des Mittelalters über die Berufsverbände bisher gefunden.
Sprachgeschichtlich geht das Wort "Zunft" auf das Verb "sich ziemen" zurück. Zunft wurde mit den Begriffen Regel, Schicklichkeit und Würde beschrieben, später vor allem als eine "nach bestimmten Regeln eingerichtete Gesellschaft" bezeichnet.
Früher bezog sich das Wort also gar nicht unbedingt auf die Handwerker, diese Bedeutung erlangte es erst später. Auch wurde das Wort "Zunft" teilweise recht uneinheitlich gebraucht. Bruderschaft, Amt, Innung, Gilde, Zeche oder auch Kerze waren statt dessen die Begriffe, die die Menschen in manchen Regionen Deutschlands benutzten.
Das Wort Zunft tauchte zuerst im 12. und 13. Jahrhundert in Südwestdeutschland und der Schweiz auf. Danach breitete es sich im 14. und 15. Jahrhundert erst bis zum Main und dann nach Mittel- und Norddeutschland und Österreich aus. Mit der Verbreitung des Wortes Zunft wurden andere Begriffe verdrängt, es setzte sich ein allgemeiner Sprachgebrauch durch - in der damaligen Zeit mit ihren verschiedenen Dialekten durchaus bemerkenswert.