
Elektrische Brennstempel
Ein Traditionswerkzeug in einer digitalen Welt voll in Mode.
Seit mehr als 100 Jahren stellt das Kieler Traditionsunternehmen ALK-Tools elektrische Brennstempel her. Wir unterhalten uns mit Geschäftsführer Jens-Magnus Bothe über die Faszination Brennstempel, Firmentradition und die Herkunft eines kryptischen Namens.

Jens-Magnus Bothe
Geschäftsführer bei ALK-Tools
Geschäftsführer bei ALK-Tools
Was ist ein elektrischer Brennstempel und wofür wird er benutzt?
Ein Brennstempel ist eigentlich ein relativ simples elektrisches Gerät. Von der Funktionsweise her vielleicht einem Toaster sehr ähnlich.
Verwendet werden unsere Brennstempel, um die unterschiedlichsten Materialien wie Holz, Plastik, Leder oder auch Karton, dauerhaft zu beschriften oder zu markieren. Das kann ein Logo sein oder ein Schriftzug. Da sind der Fantasie im Grunde keine Grenzen gesetzt.
Verwendet werden unsere Brennstempel, um die unterschiedlichsten Materialien wie Holz, Plastik, Leder oder auch Karton, dauerhaft zu beschriften oder zu markieren. Das kann ein Logo sein oder ein Schriftzug. Da sind der Fantasie im Grunde keine Grenzen gesetzt.

Die Brennstempel von ALK-Tools gibt es seit mehr als 100 Jahren.
Ja. Ursprünglich wurden Brennstempel dazu eingesetzt, um hölzerne Fischkisten und Frachtkisten zu beschriften.
In der Zeit der Entstehung der Brennstempel, also in den 1920er Jahren, gab es noch keine großen Schiffscontainer und auch keine Fischkisten aus Plastik. Alles war noch aus Holz. Unsere Firma war bis 2018 am Kieler Seefischmarkt ansässig, wo reger Schiffsverkehr herrschte. Nicht nur Fischkutter, sondern auch größere Frachtschiffe legten am Seefischmarkt an und luden Holzkisten mit Waren aus und nahmen ebensolche wieder auf. Eine zuverlässige Beschriftung dieser Kisten war notwendig. Aus diesem Einsatzbereich kommen unsere Brennstempel. Inzwischen hat sich das natürlich geändert.
In der Zeit der Entstehung der Brennstempel, also in den 1920er Jahren, gab es noch keine großen Schiffscontainer und auch keine Fischkisten aus Plastik. Alles war noch aus Holz. Unsere Firma war bis 2018 am Kieler Seefischmarkt ansässig, wo reger Schiffsverkehr herrschte. Nicht nur Fischkutter, sondern auch größere Frachtschiffe legten am Seefischmarkt an und luden Holzkisten mit Waren aus und nahmen ebensolche wieder auf. Eine zuverlässige Beschriftung dieser Kisten war notwendig. Aus diesem Einsatzbereich kommen unsere Brennstempel. Inzwischen hat sich das natürlich geändert.
Wofür werden die Brennstempel heute hauptsächlich eingesetzt?
Im Laufe der Zeit kam zu dem Anspruch, Holzkisten beschriften zu wollen ein dekoratives Element hinzu.
Tischlereien begannen, Möbel in Serienproduktion herzustellen und brannten ihr Logo in das Holz. Die Thonet-Stühle sind ein bekanntes Beispiel dafür.
Heute können unsere Brennstempel auch andere Materialien als Holz, also zum Beispiel auch Plastik oder Leder, markieren. Sehr häufig kommen sie auf Baustellen zur Eigentumsmarkierung zum Einsatz. Von der Holzleiter bis zur Bohrmaschine können Handwerker mit unseren Brennstempeln ihr Eigentum dauerhaft beschriften. Der Vorteil beim Einbrennen eines Namens oder Logos ist, dass diese Art der Markierung nicht mit der Zeit verblasst oder entfernt werden kann.
Heute können unsere Brennstempel auch andere Materialien als Holz, also zum Beispiel auch Plastik oder Leder, markieren. Sehr häufig kommen sie auf Baustellen zur Eigentumsmarkierung zum Einsatz. Von der Holzleiter bis zur Bohrmaschine können Handwerker mit unseren Brennstempeln ihr Eigentum dauerhaft beschriften. Der Vorteil beim Einbrennen eines Namens oder Logos ist, dass diese Art der Markierung nicht mit der Zeit verblasst oder entfernt werden kann.
Was ist das Besondere an den elektrischen Brennstempeln von ALK-Tools?
Das Besondere ist, dass unsere Brennstempel 100% Made in Germany sind. Dass ein elektrisches Gerät in Deutschland hergestellt wird, ist heute eher ungewöhnlich.
Wir produzieren in Kiel und kaufen alle unsere Rohstoffe in Deutschland, teilweise sogar regional, ein.
Unseren Stahl beispielsweise beziehen wir von einer Firma, die ich sogar von meinem Bürofenster aus sehen kann. Ebenso halten wir an unseren Holzgriffen fest, weil wir finden, dass sie einen gewissen Charme haben und unsere technischen Anforderungen bestens erfüllen. Das sind Buchenholzgriffe aus dem deutschen Mittelgebirge, wo es viele Drechslereien gibt. Unsere Bronzeguß-Teile kommen aus Süddeutschland, denn dort sind die meisten Bronzegießereien ansässig. Früher hatten wir noch einen Rohstoff, den wir direkt in Indien eingekauft haben. Das war "Glimmer", ein spezielles Mineral, das in Europa nahezu nicht vorkommt. Aber dieses Naturmaterial ist in der passenden Qualität inzwischen nicht mehr zu bekommen. Deswegen sind wir auf ein Industrieprodukt umgestiegen, das wir hier in Deutschland einkaufen können. Welches das genau ist, bleibt unser Geheimnis.
Unseren Stahl beispielsweise beziehen wir von einer Firma, die ich sogar von meinem Bürofenster aus sehen kann. Ebenso halten wir an unseren Holzgriffen fest, weil wir finden, dass sie einen gewissen Charme haben und unsere technischen Anforderungen bestens erfüllen. Das sind Buchenholzgriffe aus dem deutschen Mittelgebirge, wo es viele Drechslereien gibt. Unsere Bronzeguß-Teile kommen aus Süddeutschland, denn dort sind die meisten Bronzegießereien ansässig. Früher hatten wir noch einen Rohstoff, den wir direkt in Indien eingekauft haben. Das war "Glimmer", ein spezielles Mineral, das in Europa nahezu nicht vorkommt. Aber dieses Naturmaterial ist in der passenden Qualität inzwischen nicht mehr zu bekommen. Deswegen sind wir auf ein Industrieprodukt umgestiegen, das wir hier in Deutschland einkaufen können. Welches das genau ist, bleibt unser Geheimnis.

Welche Betriebe nutzen die Brennstempel?
Das sind hauptsächlich Tischlereien, Zimmereien und Elektriker. Also klassische Handwerksbetriebe, die auf Baustellen arbeiten. Diese Handwerker brauchen die Brennstempel vor allem, um ihre Werkzeuge zu markieren.
Aber es gibt auch zunehmend Heimwerker, die in ihre Arbeiten ein Logo oder ihren Namen einbrennen.
Einige dieser Heimwerker drehen von ihrem Arbeitsprozess kurze Videos, die sie dann auf YouTube veröffentlichen. In den Videos sorgen die Brennstempel dann für einen gewissen Show-Effekt.
Das finde ich sehr spannend, weil wir daran sehen wie ein Produkt, das sich seit seiner Entwicklung vor 100 Jahren kaum verändert hat, hier einen sehr modernen Einsatzbereich bekommt.
Das ist auch ein gutes Bild für die Firma ALK-Tools an sich. Wir sind ein absolut modernes Unternehmen, das ein ganz klassisches ?old economy Produkt? herstellt.
Aber es gibt auch zunehmend Heimwerker, die in ihre Arbeiten ein Logo oder ihren Namen einbrennen.
Einige dieser Heimwerker drehen von ihrem Arbeitsprozess kurze Videos, die sie dann auf YouTube veröffentlichen. In den Videos sorgen die Brennstempel dann für einen gewissen Show-Effekt.
Das finde ich sehr spannend, weil wir daran sehen wie ein Produkt, das sich seit seiner Entwicklung vor 100 Jahren kaum verändert hat, hier einen sehr modernen Einsatzbereich bekommt.
Das ist auch ein gutes Bild für die Firma ALK-Tools an sich. Wir sind ein absolut modernes Unternehmen, das ein ganz klassisches ?old economy Produkt? herstellt.
Wo in aller Welt nutzen Handwerksbetriebe die Brennstempel von ALK-Tools?
Unsere Kunden sind hauptsächlich in Europa, wo wir Marktführer sind. Wir haben aber auch Kunden in Afrika, Südamerika und in anderen Teilen der Welt.
Was hat sich über die Jahre bei der Herstellung der Brennstempel verändert?
Der technische Aufbau der Brennstempel hat sich zumindest optisch seit 100 Jahren kaum verändert. In den technischen Details allerdings nutzen die modernsten Materialien, die unsere hohe technische Anforderung gerecht werden.
Was sich durchaus verändert hat ist die Art und Weise wie wir produzieren. Wir optimieren unsere Herstellungsprozesse fortlaufend. In den vergangenen Jahren konnten wir unsere Liefergeschwindigkeit enorm steigern durch ein Pufferlager, an dem sich der gesamte Herstellungsprozess orientiert. Wir produzieren damit deutlich effizienter und können dadurch auch größere Bestellungen in sehr kurzer Zeit ausliefern.
Was sich durchaus verändert hat ist die Art und Weise wie wir produzieren. Wir optimieren unsere Herstellungsprozesse fortlaufend. In den vergangenen Jahren konnten wir unsere Liefergeschwindigkeit enorm steigern durch ein Pufferlager, an dem sich der gesamte Herstellungsprozess orientiert. Wir produzieren damit deutlich effizienter und können dadurch auch größere Bestellungen in sehr kurzer Zeit ausliefern.
Was ist das Schwierigste bei der Herstellung von Brennstempeln?
Das Schwierigste für uns ist es, gute Arbeitskräfte zu finden. Unser Betrieb ist sehr einzigartig, die Brennstempel sind einzigartig. Deswegen gibt es auf dem Arbeitsmarkt niemanden, der direkt bei uns anfangen kann.
Zum Glück haben wir aber ein fantastisches Team. Menschen mit viel handwerklichem Geschick, die an das Produkt glauben und sich für den regionalen Einkauf einsetzen. Das ist uns wichtig, auch bei der Auswahl der Beschäftigten. Alles andere können wir den Leuten beibringen.
Die Firma ALK-Tools ist genau so alt wie die Brennstempel.
Was weiß man über die Firmengeschichte?
Was weiß man über die Firmengeschichte?
Leider nicht viel. Weil im zweiten Weltkrieg viele Dokumente zerstört wurden, wissen wir aus der Anfangszeit fast nichts. Wir haben vor einigen Jahren versucht die Firmengeschichte zu rekonstruieren und Nachforschungen angestellt. Aber wir sind leider nicht weit gekommen.
Was wir wissen ist, dass die Firma als Familienunternehmen gegründet und von den Erben nach dem zweiten Weltkrieg weitergeführt wurde. Allerdings nicht sehr erfolgreich. In den 60er Jahren kaufte das Ehepaar Lyck den Betrieb und baute ihn mit viel Einsatz wieder auf.
Aus Altersgründen verkauften Lycks das Unternehmen 2014 dann an eine Holding, was eine sehr zukunftsweisende Entscheidung war. Denn es ist eine regionale Unternehmensbeteiligung, die konservativ und traditionell orientiert ist. Nur so war es möglich dieses alteingesessene Unternehmen neu und modern auszurichten, und gleichzeitig die Tradition zu bewahren.
Was wir wissen ist, dass die Firma als Familienunternehmen gegründet und von den Erben nach dem zweiten Weltkrieg weitergeführt wurde. Allerdings nicht sehr erfolgreich. In den 60er Jahren kaufte das Ehepaar Lyck den Betrieb und baute ihn mit viel Einsatz wieder auf.
Aus Altersgründen verkauften Lycks das Unternehmen 2014 dann an eine Holding, was eine sehr zukunftsweisende Entscheidung war. Denn es ist eine regionale Unternehmensbeteiligung, die konservativ und traditionell orientiert ist. Nur so war es möglich dieses alteingesessene Unternehmen neu und modern auszurichten, und gleichzeitig die Tradition zu bewahren.
Wofür stehen die drei Buchstaben ALK?
Das ist eine lustige Sache, denn wir wissen es nicht. Diesen Namen gibt es schon so lange, aber woher unser Produktname ?ALK? kommt und was er bedeutet, können wir nicht mehr nachvollziehen. Das ist heute unser ?Fun-Fact?.
Was plant ALK-Tools für die Zukunft?
Wir wollen unsere Arbeitsweise immer weiter verbessern. Das papierlose Büro konnten wir bereits umsetzen. Jetzt arbeiten wir am komplett autarken Büro und Homeoffice-Lösungen.
Dafür nutzen wir sehr professionelle Software.
Bei unseren Produkten wollen wir aber traditionell bleiben. Denn diese Verknüpfung von Tradition und Moderne, das macht uns aus und darauf sind wir stolz.
Bei unseren Produkten wollen wir aber traditionell bleiben. Denn diese Verknüpfung von Tradition und Moderne, das macht uns aus und darauf sind wir stolz.

Jens-Magnus Bothe
Jens-Magnus Bothe ist seit 2014 Geschäftsführer bei ALK-Tools. Durch seine Leidenschaft, dem Regattasegeln, kam er nach Kiel, wo er zunächst viele Jahre Werften für den Ausbau von Segel- und Regattajachten beraten hat.
Er verfügt sowohl über eine kaufmännische als auch über eine technische Ausbildung. Als Experte für technische Produkte, mit großer Erfahrung in Produktions- und Großhandelsprozessen konnte er für die Beteiligungsgesellschaft die Altersnachfolge erfolgreich umsetzen.
Er verfügt sowohl über eine kaufmännische als auch über eine technische Ausbildung. Als Experte für technische Produkte, mit großer Erfahrung in Produktions- und Großhandelsprozessen konnte er für die Beteiligungsgesellschaft die Altersnachfolge erfolgreich umsetzen.